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Unsere Körper erinnern sich ...
Unsere Körper erinnern im alltäglichen Tun oftmals unvermittelt Handgriffe und Situationen, die weit entfernt in unserem Gehirn verschüttet gelagert sind. Obwohl sie sich unserem direkten Zugriff entziehen, sind sie spürbar anwesend und prägen unseren Alltag.Die Art und Weise, wie ich das Geschirrtuch falte, noch einmal darüberstreiche – die Richtung, der Druck meiner Hand. Plötzlich wird mir bewusst: so hat es meine Großmutter immer gemacht, der ich als kleines Mädchen gerne im Haushalt zusah. Und das ist viele Jahre her.
Was bedeutet diese kleine Episode für unser Leben, für die Art und Weise mit der wir anderen Menschen, Dingen, unserem Beruf begegnen? Wie wirken sich unsere Sozialisierung und Prägung auf unser Heute aus? Wo sind die Grenzen der Möglichkeit zur persönlichen Veränderung? Wie wichtig ist der Rückblick auf die Heimat, in der wir als Kind lebten? Wie wesentlich waren die ersten Jahre unserer Ausbildung als Tänzerin? Welchen Einfluss haben sie noch immer auf unsere Persönlichkeit? Welche Gewohnheiten können wir ablegen, welche physischen Bewegungen und intellektuellen Sichtweisen sind uns sprichwörtlich in Fleisch und Blut übergegangen?
Wie wir Materialien berühren, ihre Beschaffenheit verstehen wollen, Form und Bildgebung betrachten, ist Thema der aktuellen Arbeit von Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS, die momentan im ART SPACE stift millstatt im Kollektiv geprobt wird und Ende August Premiere hat.Zu sehen sind drei Soli dreier eigenwilliger NETZWERK AKS Tänzerinnen, die alle von ein und demselben Konzept, derselben Quelle ausgehen, sich dann aber individuell in ganz unterschiedliche Richtungen begeben.
Die Erforschung von Material / Beschaffenheit / Form / Bild hat sich zu einem inhaltlich breit gefächerten, durch Farbe und Emotion geprägten Theaterabend entwickelt.
ENGLISH
Our bodies remember ...
Our bodies, in their everyday activities, often suddenly recall actions and situations that have been buried far away in our brains. Although they elude our direct access, they are noticeably present and shape our everyday life.The way I fold the tea towel, brush over it one more time – the direction, the pressure of my hand. Suddenly I realise: this is how my grandmother used to do it, whom I loved to watch doing her household chores when I was a little girl. Many years ago.
What does this little episode tell us about our lives, about the way we encounter other people, things, our profession? How do our socialisation and upbringing affect our today? Where are the limits to the possibility of personal change? How important is it to look back at the place or home we lived in as a child? How crucial were the first years of our training as dancers? What influence do they still have on our personality? Which habits can we shake off, which physical movements and intellectual perspectives have proverbially become part of our flesh and blood?
The way we touch certain materials, want to understand their texture, look at form and image is the subject of the current work by Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS, which is currently being rehearsed at ART SPACE stift millstatt and will premiere at the end of August.The work consists of three solos by three idiosyncratic NETZWERK AKS dancers, all starting from the same concept, the same source, but then moving on individually in completely different directions.
The exploration of material / texture / form / image has evolved into a diverse performance evening characterised by colour and emotion.
Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS
Premiere 25 AUG . 20:00
Performances 26 . 27 . 29 AUG . 20:00
ART SPACE stift millstatt
Stiftgasse 1 . 9872 Millstatt . Austria
Info +43 (0)4766 35250
Contact +43 (0)676 782 9753 | aks.office@andreakschlehwein.com