Sunday, September 27, 2020

r o b o t i c MELANCHOLIA | platform for useless objects


English version below 


r o b o t i c MELANCHOLIA

heißt Andrea K. Schlehweins neue Produktion aus der Serie FRACTUAL STRUCTURES, die sich mit rohen, unbehausten Zuständen unserer momentanen, durch den Lockdown geprägten Existenz und deren aktuellen Auswirkungen beschäftigt.

r o b o t i c MELANCHOLIA ist ein Hybrid, eine Performance, die über den Tanz von Unita Gay Galiluyo hinausgeht und Objekte, Reflexionen, Lichtquellen und Film in einer mixed-media-and-mixed-materials Inszenierung zusammenführt, die grundsätzliche Fragen darüber formuliert, wohin sich die theatrale Live Situation entwickelt, in welchem Raum zukünftig die Nähe zwischen Bühne und Publikum erlebbar sein mag.



platform for useless objects

ist die aktuelle Installation von Andrea K. Schlehwein aus der Serie FRACTUAL STRUCTURES, die in enger Verbindung zur Tanzperformance r o b o t i c MELANCHOLIA steht.

Sinnentleerte Objekte begleiten unser Leben. Nebeneinander sorgsam aufgereiht, sich denselben Raum teilend, entwickeln sie ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das tiefer geht als menschliche Empathie. Klassifizierungen wie Einheimische, Steuerinländerin, ewige Ausländerin, Flüchtling oder Migrantin sind über den Stammtisch hinaus lebendig und vermüllen ein soziales Miteinander. Die Objekte haben uns etwas voraus.













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r o b o t i c MELANCHOLIA
 
is Andrea K. Schlehwein's new production from the series FRACTUAL STRUCTURES, which deals with raw, uninhabited states of our present existence, dominated by the lockdown, and its current effects.

r o b o t i c MELANCHOLIA is a hybrid, a performance that goes beyond the dance of Unita Gay Galiluyo, bringing together objects, reflections, light sources and film in a mixed media and mixed materials production that asks fundamental questions about where the theatrical live situation will be heading and in which spaces a closeness between stage and audience can be experienced in the future.

platform for useless objects

is the current installation by Andrea K. Schlehwein from the series FRACTUAL STRUCTURES, closely related to the dance performance r o b o t i c MELANCHOLIA.

Objects devoid of meaning are part of our lives. Carefully arranged next to each other, sharing the same space, they develop a feeling of togetherness that goes deeper than human empathy. Classifications such as local citizen, tax resident, eternal foreigner, refugee or migrant are carried on beyond pub talk and spoil our social coexistence. The objects have an advantage over us.



25 | 26 | 27 | 28 September 2020 | 20:00
r o b o t i c MELANCHOLIA
Neuproduktion TANZ
Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS | Platform for Contemporary Dance + Art
Tanz . Performance . Kreation . Unita Gay Galiluyo

25 September – 25 Oktober 2020
platform for useless objects
Installation . AKS
geöffnet zu den Veranstaltungen | open during events
+ Fr 11:00 – 20:00 | Sa + So/Su 11:00 – 18:00

Saturday, September 19, 2020

Rückblick | review : archipelago


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Am 28. | 29. | 30. August 2020 fand das erste Solo der Serie archipelago statt. Solistin Claudia Fürnholzer tanzte die erste von insgesamt bis zu 5 Islands die zu einem späteren Zeitpunkt in einem gemeinsamen Veranstaltungsabend zusammengeführt werden.
Aufgrund der pandemiebedingen Reisewarnungen und -beschränkungen musste Choreografin Andrea K. Schlehwein die Reihenfolge der Solis überdenken und das Konzept anpassen.

„Ich denke und konzipiere immer auf die individuelle Person hin. Meine Choreografien sind nicht unabhängig von meinen Tänzer*innen, sondern ihnen auf den Leib geschnitten. Das lässt sich nicht einfach übertragen“, erzählt Andrea K. Schlehwein. 
Die Zuseher*innen waren sehr erfreut, dass das büro für tanz | theater | produktionen die erste Island der Serie archipelago produziert und trotz Einschränkungen durch die Corona-Sicherheitsauflagen (die Vorstellungen waren auf jeweils 20 Zuseher*innen beschränkt) zur Aufführung gebracht hat.

Claudia Fürnholzer und Andrea K. Schlehwein haben mit der Kreation und Verwirklichung der ersten Island das dankbare Publikum an drei Abenden begeistern können.




ENGLISH


On 28th, 29th and 30th of August 2020, the first solo from the series archipelago was shown at ART SPACE stift millstatt. Soloist Claudia Fürnholzer performed the first of a total of up to 5 islands, which will later be combined into a joint dance evening.
Due to the travel warnings and restrictions caused by the pandemic, choreographer Andrea K. Schlehwein was forced to rethink the order of the solos and adapt the concept.

"I always think and conceive with the individual person in mind. My choreographies are not independent of my dancers, they are created for them. This cannot be simply transferred", Andrea K. Schlehwein says.

The audience was very pleased that the büro für tanz | theater | produktionen produced this first island of the archipelago series and managed to bring it to the stage in spite of the corona security restrictions (each performance was limited to an audience of 20 people).
With the creation and realisation of their first island, Claudia Fürnholzer and Andrea K. Schlehwein were able to delight the grateful audience on three separate evenings.



Friday, September 11, 2020


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Das Symposion: POSITIONEN 019 | Diskurse + Dialoge im Zeitgenössischen Tanz

Eine erfreulich große Resonanz erfuhr im Sommer 2019 die von Andrea K. Schlehwein ins Leben gerufene und in unregelmäßigen Abständen in Österreich veranstaltete wie von ihr auch künstlerisch verantwortete Symposionreihe: POSITIONEN | Diskurse + Dialoge im Zeitgenössischen Tanz. Diese Symposionreihe wurde seit 2008 fünfmal realisiert. Jede POSITION hat eine explizite Schwerpunktsetzung - im Jahr 2019 lag der Fokus auf dem LPDC (Lex Padilla Dance Concept). Zu den POSITIONEN 019 reisten 57 Teilnehmer_innen, aus Deutschland, österreichischen Universitätsstädten wie Salzburg (Mozarteum und Orff-Institut) und Wien, aus Japan und den USA in den ART SPACE stift millstatt nach Österreich an.

LPDC (Lex Padilla Dance Concept) 
Die Wurzeln dieses Konzepts reichen weit zurück: von der Günther-Schule München über den Modernen Künstlerischen Tanz zum Elementaren Tanz bis zum heutigen Label LPDC. Maja Lex, die das ursprüngliche Konzept begründete und bis heute von großer Bedeutung für die Auseinandersetzung ist, hat aus schwer erklärbaren Gründen nur in unzureichendem Maße ihren Weg in die deutschsprachige Tanzgeschichtsschreibung gefunden. 

Das heutige LPDC versteht sich als Conclusio jahrelanger Auseinandersetzung im Elementaren Tanz und die inhaltliche Fortführung dieses Konzeptes in eine Tanzsprache mit zeitgenössischem Bewusstsein. Die Methode des LPDC speist sich aus einem reichen Kontingent variabler Elemente und entfaltet sein Wirken jenseits einer festen, als verbindlich deklarierten, starren Methode. Individuelles Handeln sowie eine individuelle Aneignung der wegweisenden Parameter sind gefordert, um die persönliche Interpretation und die Entwicklung einer eigenen Handschrift und Ästhetik zutage zu fördern. 

Neben Graziela Padilla und ihrer jungen Kollegin Alina Jacobs, die das LPDC heute vertreten, waren mit Lisa Günther, Angie Hiesl, Henrietta Horn, Andrea K. Schlehwein weitere renommierte Choreografinnen als Referentinnen vor Ort. Alle vier haben dieselbe Ausbildung bei Maja Lex und/oder Graziela Padilla im Fach Elementarer Tanz absolviert. Diese Gemeinsamkeit war bewusst gewählt, sollte doch an der Unterschiedlichkeit ihres künstlerischen Profils exemplarisch verdeutlicht werden, wie groß die Spannbreite der persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten bei gleichen Wurzeln sein kann. Sie alle sind phasenweise mit Gastprofessuren und Gastlehrtätigkeiten an internationalen Universitäten und Tanzinstitutionen präsent und somit, ob explizit benannt oder nicht, auch tanzpädagogisch tätig. 

Das Symposion hatte über fünf Tage eine klare, sich in Variation wiederholende Struktur. Die Morgenmodule wurde jeweils von Graziela Padilla abgehalten, wobei die Teilnehmer*innen am eigenen Leib die einmalige, für Graziela Padilla typische, Verbindung von dezidiert funktionaler Arbeitsweise und beinah subtil zu Tage tretendem Übergang in die tänzerische Improvisation erleben konnten. Die vertiefte Auseinandersetzung mit Musik und Rhythmus wurde als maßgebliches Element thematisiert und erfahrbar. Diesen praxisorientierten Morgenmodulen folgte eine theoretische Reflexion, sowohl der eben erfahrenen Stunde als auch des zeitgeschichtlichen Kontextes, in den man sich einzuordnen versuchte. 


Raum für Dialog und Diskurs war an jeder Stelle und in großem Ausmaß gegeben. Es zeigte sich, dass gerade die jungen Teilnehmer*innen große Schwierigkeiten damit zu haben schienen, dass sowohl das Konzept des Elementaren Tanzes wie auch das weiterführende Konzept des LPDC, Konzepte jenseits vom konventionellen Konzeptbegriff sind. Frei nach einem Grundsatz der Zenphilosophie: im Sinne der Übung, frei von der Übung. Hier wird keine Rezeptur oder Handlungsanleitung an die Hand gegeben. Der erfolgreiche Output des Konzeptes erfordert ein verinnerlichtes, eigenes Zutun, das erst dann in Folge zu Authentizität führen kann. Nach einer knappen Mittagspause (neben der Organisation des täglichen Ablaufs, wurde auch das Buffet vom Künstlerkollektiv NETZWERK AKS zubereitet), setzten nahtlos die Nachmittagsmodule an. Die Nachmittage des Symposions wurden jeweils von einer der anwesenden Choreografinnen gehalten, in praktischem Unterricht, als Exempel ihrer jeweiligen, individuellen Tanzauffassung, gefolgt von Diskussionen und Video-Präsentationen, die Einblick in das choreografische Schaffen der jeweiligen Referentin gewährten.

Anliegen wie solchen ist die Symposionreihe POSITIONEN gewidmet. Eine erneute Ausgabe mit Fokus LPDC ist für das Jahr 2021 / 22 anvisiert, insofern die finanzielle Grundlage hierfür geschaffen werden kann. Wunsch nach mehr Wissen und Auseinandersetzung besteht, - das hat der intensive Sommer 2019 gezeigt. In diesem Jahr 2020 bietet Alina Jacobs im Zuge ihrer Residenz und Solopräsentation Einzelkurse LPDC und eine O . P . E . N . Morning Class im ART SPACE stift millstatt an.


Das Symposion: POSITIONEN 020

Ursprünglich hätte das Symposion POSITIONEN 020 | Diskurse + Dialoge im Zeitgenössischen Tanz mit dem Untertitel inter cultural dialogues stattfinden sollen. Durch die COVID-19 (Reise-) Beschränkungen musste das Konzept angepasst werden und entwickelte sich zu einem intimeren Format in der Serie cREATING cOMPOSITION. Die ursprüngliche Idee hätte sich mit unterschiedlichen choreografischen Arbeitsweisen von weiblichen europäischen und asiatischen Choreografinnen auseinandergesetzt und neben dem kulturellen Aspekt sowohl ältere/erfahrene als auch junge/up-coming Choreografinnen präsentiert.


Text: AKS   |   Fotos: büro für tanz | theater | produktionen


ENGLISH


Symposium POSITIONEN 019 | Diskurse + Dialoge im Zeitgenössischen Tanz

In the summer of 2019, the symposium series POSITIONEN | Diskurse + Dialoge im Zeitgenössischen Tanz (Discourse and Dialogue in Contemporary Dance), initiated and artistically directed by Andrea K. Schlehwein and taking place in Austria at irregular intervals, received a very positive response. Each POSITION in the series, which has been held five times since 2008, has an explicit focus – in 2019, this focus was on the LPDC (Lex Padilla Dance Concept). POSITIONEN 019 was attended by 57 participants, travelling to ART SPACE stift millstatt from Austrian university cities such as Salzburg (Mozarteum and ORFF-INSTITUT) and Vienna, Germany, Japan and the USA.

LPDC (Lex Padilla Dance Concept)
The roots of this concept reach back far: from Günther-Schule München to Modernen Künstlerischen Tanz (Modern Artistic Dance) through Elementarer Tanz and up to its current label LPDC. Maja Lex, founder of the original concept and still of great influence on the debate today, for some inexplicable reason has not found sufficient recognition in German-language literature on dance history.

Today's LPDC regards itself as the conclusion of years of research into Elementarer Tanz and a thematic continuation of the concept towards a dance language with contemporary awareness. The LPDC method feeds on a rich pool of variable elements and unfolds its effects beyond a fixed, binding or rigid method. Individual action and an individual appropriation of the guiding parameters are called for in order to unearth the personal interpretation and the development of one's own signature and aesthetics.

Apart from Graziela Padilla and her young colleague Alina Jacobs, who represent the LPDC today, several other renowned choreographers such as Lisa Günther, Angie Hiesl, Henrietta Horn and Andrea K. Schlehwein were present to give lectures. All four of them had gone through the same education in Elementarer Tanz with Maja Lex and/or Graziela Padilla. This common ground was chosen deliberately, as the diversity of their artistic profiles was meant to exemplify the possibility of a wide range of personal development originating from the same roots. All of them at times hold guest professorships and teaching positions at international universities and dance institutions and are thus, whether explicitly named or not, active in dance education.

Over a period of five days, the symposium had a clear structure with variating repetitions.
Each morning module was held by Graziela Padilla, allowing participants to first-handedly experience Padilla's unique method, which combines a decidedly functional way of working with an almost subtle transition into dance improvisation. An in-depth exploration of music and rhythm formed a key element of the experience. These practice-oriented morning modules were followed by a theoretical reflection of both the newly experienced lesson and the historical context surrounding the work.

Plenty of space for dialogue and discourse was given at all times. Especially the young participants seemed to have quite some difficulty to understand that both the concept of Elementarer Tanz as well as its continuation, the LPDC concept, are concepts beyond the conventional definition of concept. In the spirit of a Zen principle: according to the practice, free of the practice. No recipes or instructions are handed out. The successful output of the concept requires an internalized, individual contribution, which only subsequently can lead to authenticity.

After a short lunch break (besides organizing the daily routine, artists of the NETZWERK AKS collective also prepared the buffet), we seamlessly transitioned to the afternoon modules. These afternoon sessions were led alternately by one of the attending choreographers, in the form of practical lessons exemplifying each one's individual approach to dance, followed by discussions and video presentations providing insight into each speaker's choreographic work.

The symposium series POSITIONEN is dedicated to issues such as these. Another edition with a focus on LPDC is planned for 2021/22, provided that the financial basis can be secured. There is a clear desire for more knowledge and discussion, which was illustrated by the intense summer of 2019. During her residency and solo presentation in the summer of 2020, Alina Jacobs will offer individual LPDC classes as well as an O . P . E . N . Morning Class at ART SPACE stift millstatt.


The Symposium: POSITIONEN 020

Originally the symposium POSITIONEN 020 Diskurse + Dialoge im Zeitgenössischen Tanz, with the subtitle inter cultural dialogues. Due to the COVID-19 (travel) restrictions, the concept had to be adapted and developed into the more intimate format cREATING cOMPOSITION. Die original idea was to explore different choreographic working methods of female choreographers from Europe and Asia and, apart from the cultural aspect, would have presented older/more experienced as well as young/upcoming choreographers. 
 

Text: AKS   |  Photos: büro für tanz | theater | produktionen