Friday, December 17, 2021

too many heroes [reels + film 2021]


Die Unmöglichkeit, Fakt von Fiktion zu unterscheiden

10 Kameras, 1 Drohne, 6 Tänzerinnen, 4 Performer, 2 Kamerafrauen, 3 Kameramänner, 1 Statistin, 1 Assistentin und 1 Choreografin bilden das Team von too many heroes, einer Tanzfilmproduktion von Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS, die in diesem Jahr eine der begehrten Sonderförderungen des BMKOES aus der Reihe Neustart Kultur #1 Von der Bühne zum Video erhielt.

Es geht um die Macht dokumentarischer Bilder, die immer schwerer zu treffende Unterscheidung zwischen Fake und Facts, wie die klare Zuordnung von Aktionen und ihren Auslösern und die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Wut, Revolte und deren oftmals nicht mehr nachvollziehbaren Beweggründen.

Bilder, wie wir sie tagtäglich in den Medien sehen. Wutbürger, die nicht wissen, wohin mit ihrer Energie, gehetzte, verunsicherte Menschen, die vor ebenso realer wie irrealer Bedrohung fliehen, sich in Krise, Chaos und Aufruhr erschöpfen.


Das Konzept entstand aus dem Bedürfnis, Aufmerksamkeit auf die anhaltenden Missstände in Myanmar zu richten, wo die ständige Verletzung der Menschenrechte durch die Junta seit der Machtübernahme des Militärs am 1. Februar 2021 zur traurigen Realität geworden ist.

Myanmar ist als Synonym zu betrachten, wir könnten auch Belarus sagen, China, Syrien, Mali ; Russland oder Afghanistan (Aufzählung ist endlos fortzusetzen), wo Menschen unter realen Diktaturen und Menschenrechtsverletzungen leiden und ihren mutigen Einsatz für Demokratie oftmals mit Folter und dem eigenen Leben bezahlen.

too many heroes zielt in keinem Fall darauf ab, eine spezifische Realität abzubilden. Untersucht wurde die Beziehung von Körper und urbanem Außenraum, von Verletzlichkeit auf Asphalt. Eskalierende Konflikte wechseln ab mit unvermittelten Momenten der Empathie. Zu sehen ist, wie sich die individuelle Perspektive dynamischer, schwer fassbarer Interaktionsprozesse im filmischen Niemandsland eines großen Ganzen verliert.

ENGLISH

The Impossibility of Distinguishing Fact from Fiction

10 cameras, 1 drone, 6 dancers, 4 performers, 2 camerawomen, 3 cameramen, 1 extra, 1 assistant and 1 choreographer make up the team of too many heroes, a dance film production by Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS, which has received one the coveted special grants from the Austrian BMKOES as part of the series Neustart Kultur # 1 Von der Bühne zum Video this year.

The production deals with the power of documentary images, the increasingly difficult distinction between fake and fact, and questions about the correlation of actions and their triggers, the appropriateness of anger, revolt and their often no longer comprehensible motives.

Images that we see in the media every day. Angry citizens who don't know what to do with their energy, stressed, unsettled people who flee from real and unreal threats, exhausting themselves in crisis, chaos and turmoil.

The concept was triggered by a need to draw attention to the ongoing injustice in Myanmar, where the constant violation of human rights by the junta has become a sad reality since the military seized power on Feb. 1, 2021.

Myanmar stands as a synonym, we could also speak of Belarus, China, Syria, Mali; Russia or Afghanistan (the list goes on and on), where people suffer from real dictatorships and human rights violations and often pay with torture or their own lives for their courageous commitment to democracy.

too many heroes never aims to depict a specific reality. It's an examination of the relationship between the body and the external urban space, of vulnerability on asphalt. Escalating conflicts alternate with sudden moments of empathy. It shows how the individual perspective of elusive, dynamic processes of interaction loses itself in the cinematic no man's land of a larger whole.


too many heroes – the film




CREDITS too many heroes

All Concepts . Direction . Choreography: Andrea K. Schlehwein . Dance + Creation NETZWERK AKS: Leonie Humitsch . Alina Jacobs . Stanislaus Kernjak . Maria Mavridou . Maja Mirek . Kai Möller . Martin Schinagl . Rosalie Wanka . Ting An Ying . Roman Zotter . Filmteam: Five Element Films: Selina Nuart . Thomas Obereder . Lukas Pirkebner . Vera Polaschegg . Chris Rieder . Manuel Sackl . Assistant: Brigitte Büsken . Internship: Laura Rossbacher . Fotos: all . Editing Reels + Video: Lukas Pirkebner [Five Elements Films] + aks . Editing Trailer: Alina Jacobs . Grafik Layout + Head of Production: Eleonore Schäfer + aks . supported by Von der Bühne zum Video: BMKOES

büro für tanz | theater | produktionen 2021


Tuesday, December 14, 2021

too many heroes : trailer is out

Die Tanzfilmproduktion too many heroes entstand aus dem Bedürfnis, Aufmerksamkeit auf die anhaltenden Missstände in Myanmar zu richten, wo die ständige Verletzung der Menschenrechte durch die Junta seit der Machtübernahme des Militärs am 1. Februar 2021 zur traurigen Realität geworden ist.

too many heroes zielt nicht darauf ab, eine spezifische Realität abzubilden, sondern will vielmehr eskalierende Konflikte und Unruhen widerspiegeln, wie sie heute vielerorts zu beobachten sind. Ausgangspunkt des Projekts ist ein Nachdenken über unberechenbare sozio-politische Situationen, die Krise der Weltanschauungen und die Unmöglichkeit, Fakt von Fiktion zu unterscheiden.

too many heroes erhielt eine Sonderförderung des BMKOES in der Reihe „Von der Bühne zum Video“.

Freuen Sie sich auf 11 Reels und einen 8-minütigen Tanzfilm, die alle in Kürze hier auf unserem BLOG sowie auf andreakschlehwein.com und Facebook veröffentlicht werden.



ENGLISH

The dance film production too many heroes was triggered by the need to draw attention to the ongoing injustice in Myanmar where the constant violation of human rights by the junta has become a sad reality since the military seized power on Feb. 1 2021.  

too many heroes does not aim at picturing a specific reality rather than mirroring escalating conflicts or riots which can be seen in many places nowadays. The starting point of this project is a reflection on incalculable socio-political situations, the crisis of worldviews and the impossibility of distinguishing fact from fiction.
 

too many heroes received a special grant from the BMKOES as part of the series 'From Stage to Video'.

Stay tuned for watching 11 Reels and one 8-minute dance film, which will all soon be published here, on andreakschlehwein.com and on Facebook.

 

too many heroes [trailer 2021] from Andrea K Schlehwein on Vimeo.

Das Filmmaterial für den Trailer besteht aus Handyaufnahmen aller Teilnehmer
The footage of the trailer consists of mobile phone recordings of all participants


CREDITS too many heroes

All Concepts . Direction . Choreography: Andrea K. Schlehwein . Dance + Creation NETZWERK AKS: Leonie Humitsch . Alina Jacobs . Stanislaus Kernjak . Maria Mavridou . Maja Mirek . Kai Möller . Martin Schinagl . Rosalie Wanka . Ting An Ying . Roman Zotter . Filmteam: Five Element Films: Selina Nuart . Thomas Obereder . Lukas Pirkebner . Vera Polaschegg . Chris Rieder . Manuel Sackl . Assistant: Brigitte Büsken . Internship: Laura Rossbacher . Fotos: all . Editing Reels + Video: Lukas Pirkebner [Five Elements Films] + aks . Editing Trailer: Alina Jacobs . Grafik Layout + Head of Production: Eleonore Schäfer + aks . supported by Von der Bühne zum Video: BMKOES

büro für tanz | theater | produktionen 2021

Wednesday, November 24, 2021

... für die Abschaffung des ekelhaften Begriffs "kulturschaffend"

Jedesmal, wenn ich ihn wieder lesen muss, stößt er mir unangenehm auf: Der Begriff „kulturschaffend“. Er hat einen ekligen Beigeschmack, ist belastet durch die Nationalsozialisten, die diesen Begriff als Sammelbegriff für Künstlerinnen und Künstler, für im Kulturbereich tätige Menschen als quasi Stempel-auf-die-Stirn benutzten.

Wer im Dritten Reich seiner Arbeit in Kunst und Kultur nachgehen wollte, musste Mitglied der Reichskulturkammer sein, die jedoch nur Ariern offenstand. Mit dieser Maßnahme wurde ein erheblicher Bevölkerungsanteil aktiver Künstlerinnen und Künstlern per indirektem Berufsverbot exkludiert. Das Wort „schaffend“ ist/war positiv konnotiert – bezog sich auf die Arier, „raffend“ dementsprechend negativ besetzt und meint/e die jüdische Bevölkerung.

Die Diskussion um diesen Begriff ist nicht neu, Prominente wie Eva Blimlinger oder Vereinigungen wie die KUPF – Kulturplattform Oberösterreich haben wiederholt auf diese wichtige Debatte hingewiesen. In Kärnten scheint sie noch nicht angekommen zu sein.

Gendergerecht formulieren zu wollen ist das eine, sicherlich ein aktueller Trend mit positiven Folgen – aber fangen auf tieferer Ebene nicht Bemühungen, Ungerechtigkeit und Ausgrenzung, Ellenbogenverhalten und Ignoranz sichtbar zu machen in einem Bewusstsein um Denkansätze an, die sich mit einer inneren Haltung auseinandersetzen und sich um Integrität im Agieren bemühen?

Ein öffentlicher Diskurs sollte viele Menschen und unterschiedliche Berufsgruppen erreichen, darin bestehen, Haltung und Sprache in ein kongruentes Verhältnis zueinander zu bringen, gemeinsam und dialogisch orientiert, historisch gewachsene Sprachgewohnheiten zu hinterfragen und scheinbar smarte, gendergerechte Begriffslösungen wie kulturschaffend abzulösen; sie durch frische Worte im täglichen Sprachgebrauch obsolet zu machen.

Andrea K. Schlehwein


weiterführende Links:

Saturday, October 30, 2021

too many heroes . outdoor dance film production . October 2021

English text: Maja Mirek . Translation to German: Roman Zotter . Photos: NETZWERK AKS


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6 Tage, 10 Kameras, 10 Performer, 1 Choreographin, 1 Idee, 7 Minuten Improvisation, zahllose Verknüpfungen

Am 10. Oktober begannen wir mit der Arbeit an too many heroes, einer der größten NETZWERK AKS-Produktionen von 2021, die als Teil der Ausschreibung „Von der Bühne zum Video“ ein begehrtes Sonderstipendium des BMKOES erhielt. Im Gegensatz zu früheren Produktionen handelt es sich diesmal um eine Filmproduktion, durchgeführt von Five Elements Films GmbH. Ausgangspunkt des Projekts war die Notwendigkeit, auf die unkalkulierbare gesellschaftspolitische Situation, die Krise der Weltbilder und die Unmöglichkeit, Fakt von Fiktion zu unterscheiden, aufmerksam zu machen. Der Zugang zum Internet und zu Informationen in Echtzeit hat zu einer Zunahme von im öffentlichen Raum zirkulierenden Nachrichten geführt, die sich schlichtweg als unwahr herausstellen. Angereichert mit Fotos oder Filmen führen sie zu mannigfaltigen Missverständnissen in der virtuellen Welt, und wie uns die Erfahrung gelehrt hat, ist es ein Ding der Unmöglichkeit, die Verbreitung virtueller Informationen aufzuhalten.

Andrea selbst drückt dies im Zusammenhang mit ihrem Projekt so aus: „Aspekte, was dokumentarisch, was journalistisch belegt, was manipuliert, was Alltagsrealität ist, was Kunst und künstlich erzeugte Landschaften abbildet, spielen eine untergeordnete Rolle. too many heroes stellt imaginierte Sequenzen in einen fest umrissenen Aktionsraum, der nicht in einem Innenraum liegt, überprüft Impulse und Reflexe und spiegelt gehetzte Situationen in einer tänzerischen, dynamischen Versuchsanordnung in viralen Bildern, die eine der möglichen Wirklichkeiten simulieren.“

Schon während des ersten Gesprächs mit Andrea wurde mir klar, dass zahlreiche Verbindungen zwischen dem Themenkreis von too many heroes und der aktuellen politischen Situation in Polen bestehen. Für Andrea war der Brennpunkt der erfolgreiche Militärputsch in Myanmar im Februar dieses Jahres. Die Revolution fand in Myanmar auf den Straßen der Städte, im Internet, in der Musikszene sowie in den Köpfen der Menschen statt. Die Demonstranten hatten brillante Ideen zur Erlangung weltweiter Aufmerksamkeit und Solidarität. Die Junta - Gewehre und Panzer.

In Polen, meinem Heimatland, werden an der Grenze zu Weißrussland seit mehreren Wochen Einwanderer auf der Suche nach Zuflucht festgehalten. Sie erhalten in Weißrussland kein Asyl und versuchen daher, zu Fuß illegal über die Grenze zu gelangen, um dann entweder weiter nach Westen zu reisen oder vor Ort Hilfe zu finden. Vor wenigen Tagen hat nun der polnische Staat ein Gesetz über den Bau einer Mauer verabschiedet, um die Grenzüberquerung von Einwanderern nach Polen zu verhindern. Außerdem wurde an der Grenze der Ausnahmezustand verhängt, was eine Kontaktaufnahme zur Flüchtlingsgruppe unmöglich macht. Es ist jetzt nicht mehr möglich, eine humanitäre Mission, auch nicht mit medizinischer Grundversorgung, in die Wälder zu entsenden, in denen die Menschen seit mehreren Wochen festsitzen. Die Zahl der Todesopfer steigt, darunter auch Kinder. Mein Glaube an die Menschheit wurde in letzter Zeit auf die Probe gestellt, weshalb mich eine derart absurde Situation, die jegliche Empathie missen lässt, tief enttäuscht, und ich kaue immer noch am bitteren Geschmack des menschlichen Zustands.

Andreas Kunst ist oft auch politisch engagiert und too many heroes ist dafür ein Beispiel. Es hat mich daher besonders gefreut, dass wir unsere Zusammenarbeit mit einem Gespräch im Team starteten, bevor wir zu prozessbasierten Proben übergingen. Die Auseinandersetzung mit einem so schwierigen Thema erfordert die Schaffung eines sicheren Rahmens für den Austausch von Erfahrungen. Das NETZWERK AKS ist darin beispielhaft. Dies war meine erste (und hoffentlich nicht letzte!) Produktion. Die Personen in und um das Projekt sind ein Team, unglaublich empathische und aufgeschlossene Künstler.

Unsere Crew, die von Andrea K. Schlehwein (Konzept, Regie und Choreographie) geleitet wurde, bestand aus 6 Tänzern (Leonie Humitsch, Alina Jacobs, Maria Mavridou, Rosalie Wanka, Ting An Ying und Maja Mirek), 1 Schauspieler (Kai Möller), 3 Allround-Performern (Martin Schinagl, Roman Zotter und Stanislaus Kernjak), der Produktionsleiterin (Eleonore Schäfer), der Praktikantin und Kostümassistentin (Laura Rossbacher), der Koordinationsleiterin (Brigitte Büsken) sowie dem Team von Five Elements Film mit 5 Kameramännern und -frauen.

Den ersten Tag starteten wir mit einem gemeinsamen Frühstück und einem Gespräch über das Projekt. Nachdem wir uns alle kennengelernt hatten, gab uns Andrea eine ausführliche Beschreibung des Projekts. Auf dem Tisch stand ein Miniaturmodell des Aktionsfeldes – kleine Figuren, mit unseren Namen versehen, und ein detaillierter Raumplan für jeden von uns – Abhängigkeiten, Ursache-Wirkungs-Abfolgen, basierend auf dem Spiel zwischen Kamera und Darsteller. An drei aufeinander folgenden Tagen improvisierten wir 10 Performer gemeinsam im Studio, auf der Suche nach Darstellungen eskalierender Konflikte, Ausschreitungen, wie es ist, sich zur falschen Zeit am falschen Ort zu befinden.

Am Beginn der ersten drei Tage stand jeweils ein gemeinsames Warm-up, geleitet von Andrea und Alina. Nachdem wir unsere Körper in Bewegung gebracht und verborgene Energien geweckt hatten, begannen wir mit der Arbeit. In diesem sehr spezifischen Projekt war kein Platz für festgelegtes Tanzmaterial, es gab nur Improvisationen auf Basis eines Grundgerüsts, des sogenannten Aktivitätenpools. Wenn wir erkannten, dass bestimmte Bewegungs-Performance-Lösungen funktionieren, versuchten wir, sie im Kopf zu behalten und im Aktionsfeld zu wiederholen. Die Bewegungsqualitäten wurden unter anderem von einem Text inspiriert, den Andrea speziell für das Projekt geschrieben hatte:

rennen fallen hechten Schutz suchen sich drehen spiralen zu Boden gehen zu Boden geworfen werden umarmen ersticken entfliehen sich verstecken Berührung suchen in Deckung gehen nicht wissen wohin Orientierung verlieren jemandem nachlaufen am Boden tanzen sich dranhängen sich loslösen allein sein wollen nicht können nicht allein sein wollen nicht können permanent wechselnde Konstellationen keine passt für länger als eine halbe Minute hochdynamische Positionswechsel im Raum nur scheinbar motiviertes Handeln über unsichtbare Gräben springen zielgerichtet ohne Sinn zu ergeben Barrikaden ohne Material errichten explodieren sich aus dem Unbewusstsein empor grabende Gruppendynamik zu zweit zu dritt zu viert zu fünft zu sechst zu siebt zu acht Sinnsuche im Pulk auf Asphalt Moleküle in chemischer Reaktion in Außenaufsicht spiegelt Innenperspektiven haltloser Zustände


Wir improvisierten als Gruppe und bekamen Feedback von außen. Wir sprachen oft darüber, wie wir uns fühlten, was unsere Rolle war. In der Pause aßen wir eine gemeinsame Mahlzeit, zubereitet von Brigitte, und warteten dann ungeduldig auf den Kaffee, den wir uns während dieser Produktion in rauen Mengen in die Kehle kippten. Bei aller Ernsthaftigkeit der Materie und aller Professionalität hatten wir gute Laune und die für diesen Prozess nötige Distanz.

Nach drei Tagen des intensiven Probens wechselten wir den Standort von den magischen Räumen des ART SPACE stift Millstatt, der sich in einem alten Kloster befindet und in dem das NETZWERK AKS seine Basis hat, zum Drehort – einer Fabrikhalle und einem Parkplatz in der Stadt Spittal. Wir hatten Glück mit dem Wetter und drehten den Film bei strahlendem Sonnenschein, der mehrere Meter lange Schatten auf den Asphalt warf. So entstand ein Mosaik aus sich drehenden Körpern, gesehen aus der Vogelperspektive – der Perspektive einer Drohne.

Eine der größten Herausforderungen in diesem Projekt war die Arbeit mit der Kamera. Während wir Tänzer es gewohnt sind, auf der Bühne zu stehen, wo die Beziehung zwischen Darsteller und Publikum offensichtlich ist, ist die Beziehung zum potenziellen Zuschauer beim Filmen dynamischer. Sich vorstellen, wie der Bildausschnitt einer bestimmten Kamera beim Filmen aussieht, welches Ausmaß und welche Art von Beziehung man zur jeweiligen Kamera haben will und daran denken, dass sich 9 weitere im Umfeld befinden. Natürlich hängt alles auch von der Postproduktion ab, also haben wir alle versucht, uns beim Tanzen nicht nur zu bewegen, sondern uns Gesichter, Augen, Gesten zu merken, wir haben uns vorgestellt, wie ein bestimmter Bildausschnitt aussehen könnte, aus welchem Blickwinkel wir gefilmt werden, was von der Kamera eingefangen wird, wie schnell die Kamera uns folgen kann usw.
Abgesehen von den technischen Aspekten mussten wir unsere Rollen als Revolutionäre beibehalten und offen für die Interaktion mit anderen Performern sein. Eine solche Erfahrung schärft definitiv den Sinn für Propriozeption und Vorstellungskraft. Dies war sicher die schwierigste Phase der Produktion.

Ich bin extrem beeindruckt von der Organisation und Verlässlichkeit der Produktion und gleichzeitig unglaublich dankbar, dass ich Teil von too many heroes sein durfte. Von Anfang bis Ende waren stets die Arbeitsmaterialien vorbereitet, Transport, Unterkunft und Verpflegung akribisch geplant. Die komplexe, tiefgreifende und flexible Arbeit dieses Teams wäre mit leeren Mägen unmöglich gewesen und so waren wir alle dankbar für die tägliche warme, gesunde gemeinsame Mahlzeit – zubereitet von Brigitte Büsken unter dem Label Table 13. Ich bin voller Bewunderung für das gesamte Team, und dass es uns unter Andreas Leitung gemeinsam gelungen ist, einen sicheren Rahmen für Erkundungen zu schaffen, urteilsfrei, stattdessen mit Akzeptanz und Verständnis, was genau das ist, woran es in dieser modernen Welt so sehr mangelt.

Ich freue mich auf die Filmpremiere von too many heroes, die für Ende 2021 geplant ist, und gleichzeitig hoffe ich, dass wir uns in Millstatt wiedersehen werden, um an der Bühnenfassung von too many heroes zu arbeiten.

Echte Helden tragen keine Umhänge, sagt man. Ich kann Ihnen versichern, dass es bei NETZWERK AKS heimlich eine ganze Reihe davon gibt.



ENGLISH

6 days, 10 cameras, 10 performers, 1 choreographer, 1 idea, 7 minutes of improvisation, countless affiliations

On the 10th of October, we started the creation of too many heroes, one of the biggest NETZWERK AKS production in 2021, which received a coveted special grant from the BMKOES as part of the series 'From Stage to Video'. Unlike previous ones, this one is a film production, carried out by Five Elements Films GmbH. The production was triggered by the need to draw attention to the incalculable socio-political situation, the crisis of worldviews and the impossibility of distinguishing fact from fiction. Access to the internet and information in the here and now has led to an increase in the amount of news circulating in the public domain that simply turns out to be untrue. Enriched with photos or films, they lead to numerous misunderstandings in the virtual world, and as we already know from experience, it becomes impossible to stop virtual information from spreading. Andrea herself puts it this way about her project: "Aspects of what is proven by way of documentary, journalism, of what is manipulating, of what is everyday reality, of what depicts art and artificially created environments play a subordinate role. too many heroes situate imagined sequences in a clearly defined space of action (which is not in an inside space), investigate impulses and reflexes and depicts agitated situations in a dynamic experimental dance arrangement in viral images that simulate one of the possible realities".

During the first talk with Andrea I realised there were many connections between what too many heroes is about and the current political situation in Poland. For Andrea, the flashpoint was the successful coup d'etat in Myanmar in February this year. The revolt took place in the streets of cities, on the internet, in the music scene and in the minds of people. Protesters had brilliant ideas for world attention and solidarity. The junta - guns and tanks. In Poland, my homeland, for several weeks, immigrants have been detained on the border with Belarus, seeking shelter. They have not been granted asylum in Belarus, and are therefore trying to enter our country on foot, illegally, in order to either travel further to the West or find help here. A few days ago, the Polish State voted through a law to build a wall to prevent immigrants from entering Poland. In addition, they introduced a state of emergency at the border, making contact with the refugee group impossible. It is no longer possible to send a humanitarian mission, even one with basic medical care, to the forests where people have been 'trapped' for several weeks. The death toll is rising, and among them are children. My faith in humanity has been put to the test in recent times, which is why such an absurd situation, devoid of empathy, left me disappointed and I am still swallowing the bitterness of the human condition.

Andrea makes also politically engaged art and too many heroes is one example. That's why I was so happy when we started our collaboration by talking together and then moving on to process-based rehearsals. Exploring such a difficult subject requires creating a safe space to share experiences, of which NETZWERK AKS is an example. This is my first (and hopefully not last!) production. The people involved in and around the project are a team, incredibly empathetic and open- minded artists.

Our crew, which was led by Andrea K. Schlehwein (concept, regie and choreography), consisted of 6 dancers (Leonie Humitsch, Alina Jacobs Maria Mavridou, Rosalie Wanka, Ting An Ying and Maja Mirek) 1 actor (Kai Möller), 3 all round performers (Martin Schinagl, Roman Zotter and Stanislaus Kernjak), the head of production (Eleonore Schäfer), the intern and costume assistant (Laura Rossbacher), the head of coordination (Brigitte Büsken) and the team of Five Elements Film with 5 camera men and women.

On the first day, we started by having breakfast together and talking about the production. We all got to know each other, then Andrea went on to describe the project in detail. On the table was a model of the field of action - figures with our names, for each of us there was a detailed plan of the space - dependent relations, cause-effect sequence, based on the game between the camera and the performer.

For 3 consecutive days, we improvised together with 10 performers in the studio, looking for representations of escalating conflicts, riots, being in the wrong place at the wrong time. We started the first 3 days with a common warm-up led by Andrea and Alina. After getting our bodies in motion and waking up the hidden energy, we started to work. As this is a very specific project there was no place for set material, only improvisation based on the structure, so-called the pool of activities. If we knew that certain movement-performance solutions worked, we tried to keep them in mind and repeat them in the field of action. The movement qualities were inspired, among other things, by a text that Andrea specifically wrote:

running falling diving seeking shelter spinning spiralling going to the ground being thrown to the ground embracing suffocating escaping hiding seeking touch seeking cover not knowing where losing orientation running after someone dancing on the ground hanging onto something detaching oneself longing to be alone not being able fearing to be alone not being able permanently changing constellations none the right one for longer than half a minute highly dynamically changing position in space just seemingly motivated action jumping over invisible trenches purposefully without meaning erecting barricades without material exploding group dynamics rising up from the subconscious in twos in threes in fours five six seven eight in search of meaning in a throng on asphalt molecules in chemical reaction in external supervision mirroring internal perspectives of unfounded conditions

We improvised as a group getting feedback from outside. A lot of the time we talked about how we felt, what our role was. During the break we ate a meal together, prepared by Brigitte, and waited impatiently for the coffee, which we poured down our throats quite a lot during this production. For all the seriousness of the subject matter and the professionalism, we were in good spirits and with the distance that was necessary for this process.

After 3 days of intensive rehearsals, we changed the location from the magical space of the ART SPACE stift millstatt in an old monastery where NETZWERK AKS is based, to the shooting set - a production hall and parking slot in the town of Spittal. Fortunately, the weather was good and we shot the film in beautiful sunshine, which cast shadows several metres long on the asphalt, creating a mosaic of spinning bodies, seen from a bird's eye view - a drone.

This time one of the biggest challenges was working with the camera. As we dancers are used to being on stage, where the spectator-performer relationship is obvious, so when filming, the relationship with the potential viewer is more dynamic. Imagining what the frame of a particular camera looks like when we are filming, to what extent, what kind of relationship we want to have with one camera at a time, remembering that there are 9 more in the space. Of course, a lot depends on post-production, so we all tried not only to move while dancing, but to remember faces, eyes, gestures, we imagined how a given film frame might look like, from what angle it films us, what is in its range, how fast it can follow us etc. Leaving aside the technical aspect, we still had to maintain our roles as revolutionaries and be open to interacting with other performers. Such an experience definitely sharpens the sense of proprioception and imagination. This was definitely the most difficult phase of the production.

I am extremely impressed by the organisation and reliability of the production and at the same time incredibly grateful that I could be part of too many heroes. From the beginning to the very end, the materials for the work were always prepared, transport, accommodation and catering meticulously planned. The complex, profound and flexible work of this team could not have run on empty stomachs and so everyone was grateful for the daily warm and wholesome joint meal, prepared by Brigitte Büsken under the label Table 13. I am full of admiration for the whole group that together, under Andrea's direction, we managed to create a safe space for exploration without judgement but with acceptance and understanding,which is exactly what is so lacking in the modern world.

I am looking forward to the film premiere of
too many heroes, which will take place at the end of 2021, at the same time I hope that we will meet again in Millstadt, this time working on the stage version of too many heroes.

They say that real heroes don't wear capes, I can assure you that there are quite a few of them undercover at NETZWERK AKS.






Tuesday, September 28, 2021

Rückblick 2021 | Looking back at 2021 . May – September


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Rückblick 2021 . NETZWERK AKS
Mitte Mai bis Mitte September

In 4 Monaten Zeit hat das NETZWERK AKS unter der künstlerischen Leitung von Andrea K. Schlehwein 5 Neuproduktionen, 3 Wiederaufnahmen und 2 Installationen konzipiert, kreiert, neu einstudiert und live präsentiert. So in Österreich im ART SPACE stift milllstatt zur Premiere, als Eröffnungs-Stück vom Klagenfurt Festival 2021, als Beiträge zum Baukultur Jahr 2021 in Stift Millstatt und Stift Ossiach und nach Slowenien ins Plesni Theater Ljubljana im Rahmen des UKREP Festivals gebracht.

Das Tänzer-Team bestand in diesen Monaten aus 6 TänzerInnen: Unita Gay Galiluyo (Philipinien/Deutschland), Jye Hwei Lin (Taiwan/HongKong), Woosang Jeon (Süd-Korea/Deutschland), Seung Hwan Lee (Süd-Korea/Norwegen), Andrea Maria Handler (Österreich) und Alina Jacobs (Niederlande/Deutschland). Je nach Phase war das Team in unterschiedlichen Konstellationen in Millstatt vor Ort - das Kommen und Gehen erfordert Flexibilität, Konzentration, Vertrauen und Hand in Hand-Arbeiten. So wurden Rollen einstudiert, die man am Schluss nicht vor Publikum tanzte, den Einstudierungsprozess mit der letztendlichen Cast aber enorm unterstützte und beschleunigte. Regelmäßige Corona-Tests bestimmten den Wochenrhythmus, geprägt von einem schnellen Wechsel zwischen den abendfüllenden Produktionen war sowohl von uns TänzerInnen als auch von Andrea gefragt. Jedes Stück brachte seine eigenen, sehr diversen Anforderungen mit sich ... im Sinne der gefragten Körperlichkeit, Emotion, Beziehung zum Publikum und der Verbindung untereinander.

Andrea K. Schlehwein leitete dieses Tänzer-Team von Produktion zu Produktion, kreierte bei jeder neuen Probenphase mit der Unterstützung des Produktions-Teams (Eleonore Schäfer, Brigitte Büsken und Alina Jacobs) in kürzester Zeit einen neuen TANZ-Raum zum SEIN und zum Begegnen. Neben dem wirklichen RAUM, der je Produktion variierte, was das Format des Tanzbodens, das Licht und Sound-Setting und das unterstützende Equipment (Podeste, Baumstämmen/Steinen, Videoinstallationen) angeht – führte sie das Team in Trainings- und Probenphasen immer wieder aufs Neue in den komplexen binnen-körperlichen RAUM, in den individuellen emotionalen RAUM, in den sozialen RAUM des jeweiligen Teams und in den kompositionellen RAUM der jeweiligen Produktion.

Neben der choreografischen Arbeit mit dem Künstlerkollektiv NETZWERK AKS in Millstatt hat Andrea bei der Theaterproduktion MEDEA (Theater Wolkenflug) choreografischen Input gegeben (Ute Liepolt), hat mit dem think + tank die erste Kunstnacht Stift Millstatt initiiert. AKS gab mit einer umfangreichen Tanzfilm Präsentation einen Einblick in das wenig bekannte filmische Schaffen von Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS der letzten 13-Arbeitsjahre in Kärnten und Korea. Diverse Interviews standen an, wie z.B. ein gemeinsames Interview mit Aron Stiehl zum Thema Schatten und Licht und für einen Radiobeitrag Ö1 im Rahmen das Wissenschaftsmagazin Dimensionen.

In den Phasen der Vorbereitung, Einstudierungen, Proben, Vorstellungen und Postproduktion wurde Andrea K. Schlehwein begleitet von Alina Jacobs als choreografische Assistenz, die sowohl von Rotterdam (NL) aus mit Einstudierungen der Wiederaufnahmen, Foto/Video Bearbeitung und Text-Material, als vor Ort Einstudierungen mit leitetet, den Sound machte, als Tänzerin selbst in Produktionen zu sehen war und die Kommunikation zwischen Tänzer-Team, Produktions-Team und Andrea während der intensiven Arbeitszeit balancierte. Dazu kam phasenweise Andrea Maria Handler, die vor Ort bei allem was anstand schnell, mit viel positiver Energie alle unterstützte und Arbeiten erledigte.

Während zwei der Haupt-Neuproduktionen IN + EX I situ und light things + dark things und während der Veranstaltung KUNSTNACHT 2021 wurde das jeweilige Team begleitet von Martin Schinagl als Videokünstler, der durch seinen Theater- und Filmbackground auch künstlerisch die Zeit bereicherte!

Die komplexe, tiefgreifende und flexible Arbeit dieses Teams hätte nicht laufen können
mit hungrigen Mägen und so sind alle dankbar, dass es einmal täglich eine warme, gesunde, gemeinsame Mahlzeit gab – zubereitet von Brigitte Büsken unter dem Label Table 13.

Rückblick . 2021 . büro für tanz I theater I produktionen
Mitte Mai bis Mitte September

Das Produktionsbüro büro für tanz I theater I produktionen hat durch Kontinuität und die professionelle Vorbereitung im Jahr 2020 auch durch seine internationale Vernetzung unter der Leitung von Andrea K. Schlehwein trotz Corona ein umfassendes Jahresprogramm realisiert, das nicht virtuell, sondern live mit viel extra Arbeit unter Einhaltung aller geltenden Covid 19 Sicherheitsregeln präsentiert wurde. 2021 ist das Jahr neuer, starker Kooperationspartnerinnen: so das Architektur Haus Kärnten (Raffaela Lackner und Peter Nigst) für das Baukultur Jahrs 2021, das Klagenfurt Festival (Bernd Liepold Mosser), das UKREP Festival (Katja Somrak) mit dem Plesni Theater Ljubljana als Spielort, den diversen Kunstorganisationen in Stift Millstatt im Rahmen der KUNSTNACHT 2021, der National Arts and Culture Foundation Taiwan, dem Neustart Kultur NRW aus Deutschland.

Das freischaffende Team des Managements und think tanks – ohne das die Arbeit von NETZWERK AKS nicht möglich wäre – setzte sich 2021 unter der Leitung von Andrea K. Schlehwein zusammen aus: Eleonore Schäfer (Produktionsleitung, Grafik Layout und Finanzen), Brigitte Büsken (table 13, Covid 19 Maßnahmen, Produktionsassistenz), Alina Jacobs (Produktions- und choreografische Assistenz), Anna Zampetti (Texte), Roman Zotter (Blog, Grafik Layout, Übersetzungen) …

Unser Dank als Künstlerteam um AKS gilt den oben genannten Kooperationspartner*- und FördergeberInnen, wie dem Land Kärnten, der Gemeinde Millstatt, dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport und den Österreichischen Bundesforsten, die die Kooperation mit dem Baukulturjahr Kärnten 2021 unterstützt haben.

Wir haben viel Resonanz, unterstützende und berührende Rückmeldungen von unserem Publikum für unsere Arbeit erfahren. Das hat unseren Alltag sehr bereichert. Wir als Netzwerk sagen: Danke schön!

Doch das Jahr ist längst noch nicht zu Ende.

Die nächste, sicherlich umfangreichste NETZWERK AKS Produktion 2021, die eine begehrte Sonderförderung vom BMKOES aus der Reihe ‘Von der Bühne zum Video’ erhalten hat, folgt mit der Realisation des Tanzfilmkonzeptes too many heroes für 11 Kameras.

Langeweile steht ersteinmal nicht an.

Alina Jacobs



ENGLISH


Looking back at 2021 . NETZWERK AKS
Mid May to Mid September

During 4 months NETZWERK AKS, under the artistic direction of Andrea K. Schlehwein, has conceived, created, rehearsed and presented live 5 new productions, 3 revivals and 2 installations. This happened in Austria, at ART SPACE stift milllstatt, at the opening of Klagenfurt Festival 2021, as contributions to the Baukulturjahr (year of building culture) 2021 at Stift Millstatt and Stift Ossiach as well as in Slovenia at the Plesni Theater Ljubljana as part of UKREP Festival.

The dance team consisted of 6 dancers during these months: Unita Gay Galiluyo (Philippines / Germany), Jye Hwei Lin (Taiwan / Hong Kong), Woosang Jeon (South Korea / Germany), Seung Hwan Lee (South Korea / Norway), Andrea Maria Handler (Austria) and Alina Jacobs (Netherlands / Germany). According to each phase of creation, the team was present in Millstatt in different constellations – coming and going requires flexibility, concentration, trust and working hand in hand. Sometimes parts were rehearsed that finally would not presented in front of an audience, which nonetheless greatly supported and accelerated the rehearsal process with the final cast. Regular corona tests determined the weekly rhythm, which was characterized by a quick change between the various full-length productions, asking flexibility from both Andrea and us, the dancers. Each piece brought its own very unique requirements... in terms of physicality, emotion, audience relations and the connection between each other.

Andrea K. Schlehwein led this team of dancers from one production to the next, in each rehearsal phase creating anew and in no time, with the support of the production team (Eleonore Schäfer, Brigitte Büsken and Alina Jacobs), a new DANCE space for BEING and meeting. Apart from the actual SPACE, which varied in terms of the size of the dance floor, the light and sound setting, the supporting props (platforms, tree trunks / stones, video installations) – she led the team again and again, in training and rehearsal phases, into the complex internal SPACE of the body, the individual emotional SPACE, the social SPACE of each team and into the compositional SPACE of each production. In addition to the choreographic work with the artist collective NETZWERK AKS in Millstatt, Andrea lent her choreographic input to the theater production MEDEA (Theater Wolkenflug, Ute Liepolt) and initiated, together with the think tank, the first Kunstnacht Stift Millstatt. Presenting a wide range of dance films, AKS gave insight into the little-known cinematic work of Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS over the last 13 working years in Carinthia and Korea. Various interviews took place, such as a joint interview with Aron Stiehl on the subject of shadow and light and for a radio report on Ö1 in the context of the science magazine Dimensionen.

In the phases of preparation, rehearsals, performances and post-production, Andrea K. Schlehwein was accompanied by Alina Jacobs as her choreographic assistant, who helped rehearsing revival productions, edited photo/video and text material remotely from Rotterdam (NL) and was also present on site, where she co-directed rehearsals, ran the sound, participated herself as a dancer and streamlined the communication between the team of dancers, the production team and Andrea during the intensive working period. At times, she was joined by Andrea Maria Handler, who took over tasks and helped with everything that was needed quickly and with a lot of positive energy.

In two of the main new productions, IN + EX I situ and light things + dark things , as well as during the KUNSTNACHT 2021 event, the team was accompanied by video artist Martin Schinagl, who with his theater and film background also enriched the work artistically!

The complex, profound and flexible work of this team could not have run on empty stomachs and so everyone was grateful for the daily warm and wholesome joint meal, prepared by Brigitte Büsken under the label Table 13.

Looking back at 2021 . büro für tanz | theater | produktionen
Mid May to Mid September

The production office büro für tanz | theater | produktionen, through continuity and professional preparation in 2020 and thanks to its international network under the direction of Andrea K. Schlehwein, has managed to implement a comprehensive annual programme despite Corona, which did not happen in the virtual space, but live, with lots of additional work to ensure compliance with all applicable Covid 19 safety rules. 2021 is a year of strong new cooperation partners, such as the Architektur Haus Kärnten (Raffaela Lackner and Peter Nigst) for Baukulturjahr 2021, the Klagenfurt Festival (Bernd Liepold Mosser), the UKREP Festival (Katja Somrak) with Plesni Theater Ljubljana as its venue, the various art organizations in Stift Millstatt for KUNSTNACHT 2021, the National Arts and Culture Foundation Taiwan and Neustart Kultur NRW from Germany.

The freelance team of the management and think tank – without whom the work of NETZWERK AKS would not be possible – in 2021 consisted of Eleonore Schäfer (production management, graphic layout and finances), Brigitte Büsken (table 13 , Covid 19 measures, production assistance), Alina Jacobs (production and choreographic assistance), Anna Zampetti (texts), Roman Zotter (blog, graphic layout, translations), all under the artistic direction of Andrea K. Schlehwein ...

Our thanks as a team of artists around AKS go to the above-mentioned cooperation partners as well as our subsidizers, such as the State of Carinthia, the municipality of Millstatt, the Federal Ministry for Art, Culture, Public Service and Sports as well as the Austrian Federal Forests, who supported the cooperation with the Carinthian Year of Building Culture 2021.

From our audience we have received a lot of good response, supportive and touching feedback for our work, which has greatly enriched our everyday life. We as NETZWERK say: Thank you!

But the year is far from over.
The next, certainly the most extensive NETZWERK AKS production of 2021, which received a coveted special grant from the BMKOES as part of the series 'From Stage to Video', will follow – the realization of the dance film concept too many heroes for 11 cameras.

We are not expecting to be bored soon.

Alina Jacobs



Monday, September 20, 2021

signs of changes
Installation + Performance

Brigitte Büsken + NETZWERK AKS

24. September 2021 . 20:00 . ART SPACE stift millstatt


performance
Brigitte Büsken . Unita Gay Galiluyo . Jye Hwei Lin

Stipendium / stipend: Ministerium für Kunst und Wissenschaft des Landes NRW / D
Kooperation / cooperation: büro für tanz | theater | produktionen
Mit freundlicher Unterstützung der / with friendly support of: Österreichische Bundesforste



zum Stück . about the piece

signs of changes
signs of changes
ist eine Installation im freien Raum. Gegebene Situationen werden verändert, neue, unterschiedliche Perspektiven auf vertraute, alltägliche Orte werden eröffnet. Faszinierendes, weil flächig schimmerndes Arbeitsmaterial ist der Faden Rafia, mit dem in Asien Pakete verschnürt werden.

Zwei Performerinnen tauchen ein und wieder auf, atmen, verbinden den Raum unterhalb und oberhalb der hüfthoch gespannten Fläche, während die dritte in ruhigen Bahnen die Schnur aufrollt. Nach und nach zeigt sich ein neuer, freier Raum, der unerwartete Möglichkeiten mit sich bringt, Zeichen der Veränderung deuten Neues an, eine bisher nicht wahrnehmbare, noch unbekannte Perspektive eröffnet sich.


signs of changes
signs of changes
is an installation in the open space. Existing situations are being changed, opening up new, different perspectives on familiar, everyday settings and landscapes. Working material is the fascinating, shimmering, planar thread Rafia, which is used to tie up parcels in Asia.

Two performers dive in and out, breathe, connect the spaces above and below the waist-high stretched out surface, while the third one winds up the thread in steady lines. Gradually, a new free space emerges, showing new possibilities, signs of change hinting at something new, a previously imperceptible, as yet unknown perspective opens up.




Tuesday, September 14, 2021



IN + EX | situ
Tanzproduktion . dance production [TRIO version]

Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS


16. September 2021 . 18:00 . Stift Ossiach


Ein Beitrag zu / a contribution to
KULTUR RAUM LANDSCHAFT Baukulturjahr 2021 des Landes Kärntens
In Kooperation mit / in cooperation with
Fachbeirat Baukultur des KKG + büro für tanz | theater | produktionen

Mehr Infos zur Veranstaltung . More information about the event:
https://architektur-kaernten.at/programm/kalender/versuche-zur-landschaft



Probenimpressionen . rehearsal impressions
IN + EX | situ




Tuesday, August 24, 2021

IN + EX | situ . 27 + 28 August + 16. September 2021

Wiederaufnahme | Revival

27 + 28 August @ ART SPACE stift millstatt
16 September @ Stift Ossiach  [Ausschnitt . excerpt]

weitere Informationen siehe unten . more information below

Lesen Sie auch den Text von Anna Zampetti zur Premiere vom 29. Juni 2021.
Also read the text by Anna Zampetti about the premiere on 29 June 2021.





Monday, August 16, 2021

light things + dark things | 18 . 19 . 20 August @ ART SPACE stift millstatt

light things + dark things
Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS

ein Tanzpoem im Setting einer Ausstellung, in der die beiden Protagonist*innen (Jye Hwei Lin und Woo Sang Jeon in einer Inszenierung von Andrea K. Schlehwein) in zehn Rauminstallationen unzählige emotionale Räume und narrative Fragmente kreieren. 
Über die Dauer von 90 Minuten vollziehen die beiden Tänzer*innen permanente Orts-, Aktions-, Licht- und Perspektivwechsel und schaffen so ein ebenso ruhiges wie wildes Geschehen, das nach und nach Stifts- und Betsaal erfasst, dem sich die Betrachterin, weil mittendrin, nicht mehr entziehen kann. Deinstallation und ein nicht mehr ordenbares Chaos stehen als Sinnbild für den Zerfall unserer gewohnten Lebenswelt.


a dance poem in the setting of an exhibition, in which the two protagonists (Jye Hwei Lin and Woo Sang Jeon, directed by Andrea K. Schlehwein) create countless emotional spaces and narrative fragments. Over the course of 90 minutes, the two dancers go through permanent changes of location, action, light and perspective, creating an atmosphere that is as calm as it is wild, gradually taking over the Stiftsaal and the Betsaal (main hall and prayer hall), from which the observer, being right in the middle of it, cannot withdraw. Deinstallation and a no longer controllable chaos are symbols for the disintegration of our familiar living environment.


 

light things + dark things
Andrea K. Schlehwein + NETZWERK AKS

18 +19 + 20 August 2021     .     20:00

ART SPACE stift millstatt . Stiftgasse 1 . 9872 Millstatt

Reservierung erbeten - begrenzte Zuschauer*innenzahl
Please reserve - limited number of tickets

+43 4766 35250
aks.office@andreakschlehwein.com

Es gilt die 3 G Regel.
Covid regulations: certificate of test, vaccination or recovery required.



light things + dark things
the suchness of things
a dance poem
in a setting of an exhibition
thematizing
fragility and stillness – equilibrium and distortion
dreamlike situations in nonlinear time dimensions


life is fragile
breakable
the eggshell
a symbol for the inner situation of our human nature

be careful when you reach out and touch
whatever
body, skin, bone, emotion, memory, mind or soul

the moment of here and now

what is broken is broken
what is gone is gone

still
all is there
and
nothing is lost forever